„Ist doch schon alt“, ist ein Satz, welchen ich so, oder mit anderen Formulierungen öfter höre.
Sei es, wenn ich von einem Video, einem Text, einer Idee, einer Nachricht, einem Gerät, etc. berichte oder entsprechendes zeige.
Aber was möchte mir diese Aussage sagen, dieses „ist doch schon ein alter Hut“.
Das mein Wissen nicht upgedatet ist? Das die Inhalte, die Funktionen von altem Wissen, Videos, Texten, Geräten etc. ihren Wert verloren haben?
Zugegeben, oft habe ich den Eindruck es zählt nur das „Neue“. Jeder, ob Firmen, TV Sender, die Industrie, Politiker, die Menschen im Allgemeinen scheinen sich mit Neuem überbieten zu wollen. Es kommt einem manchmal vor, wie ein Computer, der sich dabei beeilt sich ins Unendliche hochrechnen zu wollen, bis plötzlich, mitten in diesem immer schneller werdenden Prozess der Prozessor überhitzt seinen Geist aufgibt.
Neu ist gut! Das ist keine Frage. Wir benötigen Neues um uns weiter zu entwickeln, um zu leben. Neue Ideen, Geschichten, neue Medizin, Nahrung, Technik. So wie unser Birnbaum vor dem Haus jeden Frühling neue Blätter bekommt und Früchte heranwachsen.
Was ich aber nicht vergesse und wovor ich hohen Respekt habe, der Birnbaum ist über 200 Jahre alt.
Ohne ihn gebe es in unserem Garten keine neuen Birnen und er lässt sich mit der Herstellung die nötige Zeit:-).
Ich muss gestehen, dass ich früher häufig diesen Satz „Ist aber schon alt“ benutzte. In einem anderen Zusammenhang allerdings. Wenn ich z.B. darauf angesprochen wurde, dass eine Bluse oder Ohrringe oder etwas in der Art aber hübsch wären. Handelte es sich um ältere Sachen, sagte ich das auch so. Heute nehme ich das Kompliment einfach an, ohne das Teil mit „alt“ abzuwerten. Denn das ist es ja. Eine Abwertung. Dein Birnbaumbeispiel gefällt mir!
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Wie Yin und Yang haben auch alt und neu ihre Plätze. LG Leonie
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In diesem Satz schwingt das Lebensgefühl unserer ganzen Gesellschaft mit. Schön wäre es auch, wenn wir den alten Menschen unter uns wieder einen würdevollen Platz einräumen, so dass man sich darauf freuen kann zu altern…
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Ich benutze (wie seit etwa 20 Jahren) gern ein Filofax um meine Termine zu koordinieren. Dass ich etwas aufschreibe, mit Kuli auf Papier, führt öfter dazu dass man mir sagt „Boah bist Du oldschool!“. 🙂 Ich nehme das als Kompliment! Denn mein Filofax stürzt nicht ab und fängt sich keinen Virus ein.
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manches ist ja schon alt, wenn es (erst) fünf Jahre jung ist … ich schüttel da gerne mit dem Kopf, zucke mit den Schultern und denke: okay, ich bin manchmal eben auch schon alt und auch gerne an manchen Stellen altmodisch oder wie ein Birnbaum … 😉
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Wie wahr. Oft ist etwas ja nicht mal neu, sondern nur das Wort oder die Verpackung oder ein anderes Detail. Und neu ist manchmal besser. Manchmal auch nicht. Vor ein paar Jahren bin ich zurück zum Papierkalender. Ein guter alter kleiner Moleskine. Im Unterschied zu den elektronischen Kalendern bei Outlook, Google und Co. hat mein Moleskine einen Riesenvorteil: In die Woche auf einer Doppelseite kann ich unmöglich mehr eintragen als ich schaffen kann. Das entspannt…
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Oh, neu ist auch nicht immer gut!! Allein die ständigen Updates zeugen davon.
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