Arminia_15_A006
Oft empfinde ich all die Ereignisse und Geschichten auf und rund um den Rasen, wie die Miniaturausgabe des gesellschaftlichen Daseins.
Die vergangene Saison, welche ich erleben durfte, zeigte mir die Freude und den Spaß, den man daran haben kann.
Keine meckernden Erfolgsfans, keine überbezahlten Söldner auf dem Platz. Es war ein Zusammenschluss von Fans und Mannschaft, ohne Marketingstrategien und gebasteltem Kult.
Möglich war all das durch eine der spektakulärsten Niederlagen in der Vereinsgeschichte.
Wir leben allerdings in einer Gesellschaft, insbesondere der Bundesdeutschen, wo das Verlieren ein Makel ist, wo Hartz 4 zu einem fast unüberwindbaren Lebensstempel geworden ist, wo Leistung und Erfolg zum Lebensmantra wurden.
Ohne die nötigen Bachelor-und Mastertitel bist du draußen. Diese Gesellschaft teilt ein, in Klassen, in Altersgruppen. Vorsicht ist geboten, wenn du 42 Jahre wirst und einen gut bezahlten, festen Vertrag hast plus Kinder.
Irgendwie war die dritte Liga gut. Da wurde der alte Fußball gelebt, es war spannend, cool, spaßig, da war Zusammenhalt.
Ziel im Fußball ist der Aufstieg, aber macht es da in der 1. Bundesliga, mit all den hoch gesponsorten Klubs noch Spaß? Die Möhre, der alle hinterherlaufen nennt, sich Bayern. Spannend waren, sind nur die Abstiegskämpfe.
Sicherlich wird schöner Fußball gespielt, aber Dortmunds emotionale Momente in dieser Saison resultieren aus den Niederlagen und dem Pokalfinale.
Verlieren können macht stark und schweißt zusammen. Eine sozial kompetente Gesellschaft stärkt Verlierer, führt sie zurück auf die Erfolgsspur, wie die Fans von Arminia dieses Jahr ihren Klub. Nur so kann ein Verein dauerhaft überleben. Wer die Niederlagen abstraft und nur den Erfolg toleriert, hat die Marktwirtschaft verstanden, aber nicht den Fußball.
Ich diesem Sinne einen Gruß aus Bielefeld mit gedrückten Daumen Richtung Dortmund, obwohl ich gelbe Trikots uncool finde.

3 Gedanken zu “Das Leben ist wie Fußball…

  1. Ich bin gespannt was aus dem SC Freiburg „JETZT“ wird!? Am letzten Spieltag ist das schlimmste Szenario (was wirklich möglich war) eingetroffen. Liebe Grüße aus Freiburg – Kai

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