In Bhutan haben sie das Bruttonationalglück als Staatsziel erkoren.
Keine Woche vergeht, in der sich nicht eine Zeitschrift mit dem Thema „Glücklich sein“ beschäftigt. Es gibt eine Menge an Selbsthilfebüchern, welche uns erklären, wie es mit dem glücklich sein so funktioniert.
Ich war eine Zeit nicht wirklich glücklich in meinem Leben, mein Verein stieg bis in die dritte Liga ab und mir passierte es ebenso. Doch wer gibt einem das Maß für Glück vor, wer bestimmt den Wert, was Glück ist, woher beziehe ich meinen Wert.
Schaue ich Facebook, sind alle um mich herum glücklich, alle lächeln, reisen, haben sich lieb, machen Sport, essen gesund und zeigen Empathie für die vermisste Katze.
Lese ich in Blogs, sieht die Welt schon etwas düsterer aus. Aber diese, meine Bewertung resultiert aus meinem Maß der jeweiligen Bewertung.
Ich würde glücklich sein, wenn Arminia morgen gewinnt, für einen Bayern Fan ist ein gewonnenes Bundesligaspiel möglicherweise Normalität.
Glücklich sein hat auch immer mit dem Gegenteil zu tun, unglücklich sein, oder zumindest neutral.
Wenn du als Milliardär 100.000 Euro gewinnst, ist es womöglich nicht der Jackpot des Lebens, aber Jemand mit 50.000 Schulden würde Luftsprünge machen.
Wir brauchen also beides, Glück und Unglück, es macht die Mischung aus.So, wie wir im Fußball zwei Mannschaften brauchen, die Eine gewinnt, die Andere verliert, oder man trennt sich halt unentschieden.
Es bedeutet, dem Unglücklich sein seinen Raum zu geben, den es verdient. Wir sollten uns durch Facebook, Medien, Filme nicht zu Glücksjunkies machen lassen. Das ist, wie der Esel, welcher der Möhre am Faden hinterherrennt. Denn merke, das wahre Glück kommt zu den Unglücklichen.
Es ist, wie es ist und wenn es nicht ist, wie es ist, ist es halt nicht.
Also all ihr Unglücklichen da draußen, viel Glück.
Mit dem Konzept des Bruttonationalglücks in Bhutan ist etwas anderes gemeint, als das was du in deinem Artikel annimmst.
Du gehst davon aus, daß man Glück hat, bzw. erlebt relativ zu seinem „Besitz“. Eine eher materialistische Betrachtungsweise, die Glück für nicht beeinflussbar hält und in den wetlichen Industriestaaten weit verbreitet ist. In Bhutan, mit einem buddhistischen Kulturhintergrund, betrachtet man glücklich sein eher als eine Fähigkeit, die erlernt werden kann, und geht davon aus, dass ein Individuum für das Empfinden, und das Gefühl selbst verantwortlich ist und mit der erlernten Fähigkeit diese Empfindung beeinflussen kann.
Das deckt sich interessanter Weise mit neuesten Erkenntnissen aus der Hirnforschung und der Quantenmechanik.
Das Konzept des Bruttonationalglücks ist sozusagen eine Übertragung dieser Denkhaltung in ein Mess-, Steuerungs und Entscheidungskonzept für die Führung eines Gemeinwesens. Es stellt sozusagen unserem Bruttoinlandsprodukt, das rein wirtschaftlich, wachstumsorientiert und nicht nachhaltig ist, ein Messkonzept gegenüber, dass die Zufriedenheit der Menschen (ihr Glück) in den Mittelpunkt von allem staatlichen Handeln stellt.
Ich hatte mich vor kurzem über das Thema bei mir ausgelassen mit einer kurzen Buchbesprechung und einem link zu einem Video-Interview mit dem Autor.
https://womolix.wordpress.com/2016/06/06/lesenswertes-grundrecht-auf-glueck-bhutans-vorbild-fuer-ein-gelingendes-miteinander/
Und:
https://womolix.wordpress.com/2016/06/09/nachtrag-kurzes-interview-mit-dr-ha-vinh-tho/
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Gut das du mir erklärst was ich meine😂😂
Ich meinte das Glücksgefühl an sich, so wie du es auch in deinem Kommentar beschrieben hast.
Aber möglicherweise hat der Lottogewinn es etwas verschleiert.
So danke ich für deinen Kommentar, als glückliche Ergänzung👍
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Dann hat mich dein Verweis auf Bhutan in die Irre geführt und ich glaubte du meist das was ich meinte verstanden zu haben.
Kompliziert was?
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Lass mal beim Lesen den Bhutan Satz und den Lottogewinn weg, dann wird klar um was es mir im Grunde geht.
Wenn du Bhutan gerade im Fokus hast durch eigene Artikel, spielt uns das Gehirn manchmal einen Streich und wir lesen, was wir im Fokus haben.
Mir ging es um das Maß, in welchen wir unseren Zustand des glücklichen Seins messen, woher wir es möglicherweise nehmen.
Auch Bhutan benötigt ein Maß.
Möglicherweise hat jedes Land, jeder Mensch unterschiedliche Maßeinheiten.
In jedem Fall benötigen wir zum Ying ein Yang, ein Glück und das Gegenteil um eine Maßeinheit bilden zu können.
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Eher spannend, mir passiert es auch öfter.
Habe in Bilder der Wissenschaft/ Zeitschrift einen Artikel dazu.
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Manche Sachen würde ich gerne oft weiter ausführen, aber dann ließt keiner mehr das Posting, mein Zeilenmaß passt gerade noch😀
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Ja, das ist der „Fluch“ des SMS-Zeitalters und so steuern wir immer mehr auf die amerikanisierte Oberflächlichkeit der unlauteren Vereinfachung zu. 😉
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Oder aber wir lernen dadurch die FAZ hinter uns zu lassen und mit kurzen Sätzen auf den Punkt zu kommen
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Jedes Neue bietet auch eine Chance, sonst müsste ich jetzt deine Steintafeln mit deinem Kommentar suchen
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Du meinst die Steintafeln die ich dir mit meinem Dinomobil vor deine Haustür kippe?
Familie Feuerstein lässt grüßen *lach
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So fand zum unglaublich Leichten auch die Schwere 😉
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Oh ja, mehr oder weniger scheint Glück auch eine Art Spiel. ^^
Oder um Lotto Hessen zu zitieren, wer gar nicht spielt, hat schon verloren. oder so ähnlich Cooles Smiley
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Yep😂
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Free Hug
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Ich habe irgendwann einen SciFi-Film gesehen, dessen Titel ich vergessen habe (Titel, Schauspieler u.ä. vergesse ich sofort wieder, nur die Geschichte bleibt meistens in Erinnerung). In diesem Film waren alle Menschen glücklich, sie kannten kein Unglücklichsein. Dass sie also glücklich waren, erkannten nur wir, die Zuschauer, die wir ja wissen, was Unglück bedeutet. Nicht immer allerdings, was Glück ist. Wenn also eine ganze Zivilisation glücklich zu sein hat, ist das per se gut? Das ist ein spannendes Thema!
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Gut funktioniert ja auch nur im Zusammenspiel mit nicht gut😉
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Genau so ist es
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Das ich das Unglück BRAUCHE möchte ich nicht behaupten!
Doch wenn es auftaucht es ZUZULASSEN, dem stimme ich unbedingt zu.
Das mit dem staatlich verankerten Bruttonationalglück ist eine zukunftsweisende Idee. Der menschliche Geist schein so beschaffen zu sein, dass er eher am negativen festhängt. Menschen, die sich bewusst dankbar an glückliche Momente erinnern verdoppeln ihr Glück und sind nachweislich glücklicher.
Und dann liegt ja unter dem dualen Geschehen das „so sein“, das „Absolute“, das wir erfahren können, wenn wir nichts ablehnen, keinen Widerstand mehr leisten.
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