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Der Mainstream, der Hauptstrom, ist eine, laut Duden, stark vom Swing beeinflusste Form des modernen Jazz.

Oder eine, mehr oder weniger abwertend bewertete, vorherrschende Richtung in der Gesellschaftspolitik, im Kulturleben, in der Musik.

Als Werbemensch und Musikliebhaber ist mir der Begriff sehr präsent. Noch vor ein paar Jahren fiel es mir schwer, mich zu outen, dass auch ich Mainstream Musik gerne höre. Es passiert ja öfter,  dass aus der musikalischen Indie Szene plötzlich eine Band, ein Musiker in den Mainstreamstrom fällt und von den Fans fallen gelassen wird, welche sich dem Mainstream verweigern wollen. Nach dem Tod von George Michaels las ich ein schönes Posting, wo sich der Schreiber outete, die Musik eigentlich gemocht zu haben, aber es einfach für ihn zu Mainstream war, seinem jugendlichen Image geschadet hätte es zuzugeben und er erst 2 Jahrzehnte später George offen und laut hören konnte.

So schwemmte der Erfolg die Outdoormarke JACK WOLFSKIN in den Mainstream, der Skater Marke TITUS ging es ebenso. Die eine Firma hatte hart zu kämpfen am Erfolg und ging fast unter, die Andere kämpft gerade um das betriebliche Überleben. 

Das Image, zum Mainstream zu gehören schädigte die beiden Marken. Anders ist es bei sozialen Netzwerken, je mehr Leute sie nutzen, je mehr Mainstream sie sind, desto erfolgreicher sind und werden sie. Stimmt diese, meine Aussage? Jaein, denn am Beispiel Facebook ist zumindest in meinem persönlichen Umfeld zu beobachten, dass die 12-18 Jährigen es im Grunde nicht nutzen, größtenteils keinen Account haben. Sie nutzen What´s App, ein wenig Instagram,  was allerdings zu Facebook gehört. Twitter nutzt keiner von Ihnen.

Was wird wohl die kommende Generation der Teenager nutzen. Jugend sucht nach Einzigartigkeit, möchte sich abheben, ja sie muss es sogar, doch auch die 68er wurden irgendwann zum Mainstream. Zurzeit lese ich täglich in Kommentaren von Mainstreammedien, interessanterweise in den Kommentarspalten der Medien, denen man vorwirft, Mainstream zu sein. Gefühlt schein es gerade Mainstream zu sein gewissen Medien vorzuwerfen, sie wären ein Mainstream. Ein Mainstream, der dem Mainstream vorwirft Mainstream zu sein. Es wäre paradox. Für mich steht die Frage im Raum, was denn daran so schlimm wäre, zum Hauptstrom, zum Mainstream zu gehören. Wenn die JACK WOLFSKIN Jacke ihre Funktion hält, mir gefällt und der Preis akzeptable ist, warum sollte ich sie nicht tragen? Was ist das Gegenteil von Mainstream?

Underground, Independent, Subculture?

Nirvana war eine Grunge-Independent Band und wurde weltberühmt,also Mainstream. Sie entstammt aus der Subculture der Stadt Seattle. Was ist, wenn die ganzen Independent-News Mainstream werden und die eigentlich als Mainstreammedien Titulierten zum Underground mutieren?

Der wahre Mainstream für mich ist zurzeit das Internet und hier darf ich mir die großen Gewinner genau anschauen. Eine Zeit lang dachte ich, es wäre der Einzelne, Gewinner wäre die persönliche Freiheit. Aber wie suchen die meisten Menschen nach dieser vermeintlichen Freiheit? Ein Großteil googelt. Ich habe das Querlesen gelernt und versuche es mir mühsam wieder abzugewöhnen, ich habe gelernt das die Welt nicht aus den ersten 10 Suchergebnissen besteht. Der Mainstream Kanal Internet hatte mich fast vergessen lassen, zu hinterfragen. Ich für meinen Teil denke, Mainstream hat einen Fluch und einen Segen. Wir sollten das Entstehen von Mainstream nicht einem Netzalgorithmus überlassen. Letztendlich mündet jeder Mainstream einmal in das große Meer und es wird ein neuer Strom geboren. Auch der gerade, zumindest für mich fühlbare Mainstream, der bisherigen, deutschen Medienlandschaft Mainstream vorzuwerfen, was etwas verdeckt öfter den Vorwurf beinhaltet, staatlich gelenkt oder durch Thinktanks gesteuert zu sein. Für mich steht im Raum, ob diese Vorwürfe, welche selbst eine Art Mainstream geworden sind, entsprechende Thinktanks nutzen, oder staatlich gelenkt werden. Nach meiner Meinung gibt und gab es immer eine Beeinflussung, die Werbewelt lebt davon, nicht nur der Teufel trägt Prada. Aber IMAGE wandelt sich und lässt sich wandeln. es ist schwierig zwischen all den Informationen, den Durchblick, den Überblick zu behalten. Wie sagte doch die Firma aus Japan, „nichts ist unmöglich“. Ich vertraue mittlerweile weniger der Marke sondern mehr der Qualität, mein persönliches Image hin oder her, wenn die Qualität Mainstream ist, sei es drum. Ist es Mainstream Demokratie und Freiheit zu leben, so mag ich Teil dieses Stromes sein, auch wenn dieser einmal ins Meer fließen wird.
Vielleicht ist ja mal wieder ein Nirvana nötig.

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